Geldanlage ist bei weitem nicht so kompliziert und risikoreich, wie man es sich vorstellt. Durch Beachtung der Grundregeln kannst du die Sicherheit deines Vermögens erhöhen („never lose money“) und gleichzeitig eine sehr gute Rendite erzielen. Dieser Beitrag dreht sich um die wichtigsten Punkte, die du beachten solltest, wenn du dein Geld langfristig nicht am Sparbuch liegen lassen willst (und dadurch real Kaufkraft verlierst).
1. Langfristig denken
Ein wichtiges Kriterium zur erfolgreichen Geldanlage ist der Anlagehorizont. Je länger du auf das Geld verzichten kannst und damit erst in der fernen Zukunft planst, desto besser. Warum ist das so?
- Zinseszins: Je länger du das Geld für dich arbeiten lässt, desto besser greift der Zinseszinseffekt. Beim Zinseszins wird bereits verzinstem Kapital weiterer Zins hinzugefügt. Durch diesen Effekt entsteht exponentielles Wachstum. Beispiel: Du legst 100€ an, nach dem ersten Jahr erhältst du 5% Zinsen. Macht 105€. Wir legen die 105€ im nächsten Jahr wieder an und bekommen wieder 5%. 5% von 105% sind aber nicht mehr 5€ sondern 5,25€. Zinseszinseffekt! Du kannst dir vorstellen dass nach 20, 30 Jahren ein großer Teil von deiner Rendite aus den Zinseszinsen kommen 🙂 Also, Geduld zahlt sich in jedem Fall aus!
- Sicherheit: Risikoreichere Anlageklassen wie Aktien schwanken kurz- und mittelfristig. Sie können sogar sehr stark schwanken. Das heißt, dass du kurz- und mittelfristig mit deinem Vermögen durchaus eine negative Rendite erzielen kannst. Aber keine Sorge: Aktien steigen langfristig ca. 6,5% im Jahr im Durchschnitt. Achtung: im langjährigen Durchschnitt! Es gibt also Jahre, da steigen sie gar nicht oder fallen sogar. Deswegen ist der Anlagehorizont so wichtig. Je länger du anlegst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du die historische Durchschnittsrendite von 6,5% im Jahr erzielst.
2. Breit streuen
Neben dem langfristigen Anlagehorizont ist eine breite Streuung des Vermögens sehr wichtig. Die so genannte Diversifikation hilft, das Risiko bei der Geldanlage zu minimieren. Ich habe im ersten Teil geschrieben, dass Aktien im langjährigen Schnitt 6,5% pro Jahr steigen. Diese Zahl bezieht sich auf den ganzen Markt, sprich die Summe aller Aktien. Jetzt gibt es Aktien die stärker steigen und Aktien, die weniger steigen oder über einen langen Zeitraum sogar fallen . Da wir aber nicht wissen, welche Aktien besser performen und welche nicht, kaufen wir am besten alle und nähern uns so der Durchschnittsrendite von 6,5% p.a. an. Je weniger breit du streust, desto mehr wirst du von dieser Zahl (6,5% p.a.) abweichen. Und es ist sehr sehr wahrscheinlich, dass deine Rendite, wenn du nicht breit streust, unterhalb dieser 6,5% liegt. Nur sehr wenige Menschen haben es langfristig (!) geschafft, besser als diese 6,5% zu sein (Warren Buffett ist genau aus diesem Grund so bekannt. Er hat es über eine lange Zeit geschafft, besser als die Durchschnittsrendite zu performen). Bei Aktien schaffst du die breite Streuung am besten über ETFs. Mittels ETFs kannst du mit einem Schlag in sehr viele Aktien investieren. Du musst also nicht jede Aktie einzeln kaufen, sondern machst das ganz entspannt über ETFs. Infos darüber findest du auf justetf.com.
3. Kosten niedrig halten
Langfristig denken und breit streuen sind auf jeden Fall die wichtigsten Kriterien, um dein Geld langfristig erfolgreich anzulegen. Wenn du die beiden Punkte beachtest, hast du schon 95% richtig gemacht. Ein weiterer Punkt, den du beachten solltest, sind die Kosten. Damit sind die laufenden Kosten (Depotgebühren, Fondsgebühren ..), aber auch einmalige Kosten (Kosten für Kauf und Verkauf) gemeint. Hier solltest du darauf achten, dass diese in einem akzeptablem Bereich liegen. Onlinebroker (oder auch Neobroker genannt) haben es geschafft, die Kosten soweit zu senken, dass man auch mit kleinen Beträgen anlegen kann. Klassische Banken können gebührentechnisch kaum mit Onlinebrokern mithalten. Für einen Brokervergleich kann ich broker-test.at empfehlen.
Neben den Kosten für den Broker sind auch die Kosten des Finanzproduktes wichtig. Um breit gestreut in Aktien zu investieren gibt es prinzipiell 2 Möglichkeiten: Fonds oder ETFs. Während Fonds aktiv gemanagt werden (da sitzt eine Person und kauft und verkauft Aktien), bilden ETFs einen Index nach („passives Investment“). Wie du dir nun denken kannst, sind ETFs deutlich kostengünstiger, da hier die Kosten für die Fondsmanager und diverse Infrastruktur wegfallen. Keine Sorge, ETFs haben deshalb keine schlechtere Performance, sogar im Gegenteil: Da ETFs weniger Kosten haben, ist ihre Performance besser (Der Fonds muss sich ja erstmal seine eigenen Gebühren verdienen). Die Kosten für ETFs findest du wieder bei justetf.com.
Kosten mindern deine Rendite und müssen daher unbedingt im Auge behalten werden. Langfristigkeit und gute Diversifikation bringt uns nichts, wenn dir die Kosten deine Rendite fressen. Daher mein Tipp: Suche dir einen Onlinebroker und investiere mittels ETFs.
Fazit: Ein langfristiger Anlagehorizont und eine gute Diversifikation bilden das Fundament, um am Aktienmarkt Fuß zu fassen und erfolgreich zu sein. Achte auf die Kosten (indem du über ETFs und mithilfe von Onlinebrokern investierst) und schaue den nächsten 30 Jahren deinem Geld beim Wachsen zu.
Ciao!