Steuern. Für viele Menschen ein absolut langweiliges und nerviges Thema und trotzdem kommt man als Anleger:in nicht darum herum, sich mit seinen Steuern auseinanderzusetzen. In diesem Artikel beschreibe ich, wie ich persönlich mit dem Thema umgehe und den Aufwand möglichst gering halte. Bei einfach anlegen ist der Name schließlich Programm.
Disclaimer: Ich bin kein Steuerberater, der Artikel beschreibt meinen persönlichen Zugang zum Thema Steuern in Österreich, es besteht keine Gewährleistung auf Richtigkeit. Bei Fragen richte dich bitte an deine Steuerberaterin.
Vorbereitung ist alles
Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, weiß, was die Grundsätze von einfach anlegen sind: breit streuen, langfristig denken, mit Sparplänen arbeiten und steuereinfache Broker verwenden. Der letzte Punkt ist der wichtigste, wenn es um das Thema Steuern geht. Somit sollte man schon VOR dem Investieren überlegen, wo man seine Aktien kaufen bzw. seine Sparpläne besparen will. Wer hier die richtige Entscheidung trifft, erspart sich schon mal einiges an Arbeit (und meistens auch Ärger).
Steuereinfacher Broker
Was genau ist ein steuereinfacher Broker? Ein steuereinfacher Broker hat einen Sitz in Österreich und führt im Namen und Auftrag der Kunden die Steuern an das Finanzamt ab. Seit jeher predige ich, dass man unbedingt einen steuereinfachen Broker auswählen soll, damit man nachher kein böses Erwachen mit seinen Steuern erlebt. Broker-test.at hat die steuereinfachen Broker in Österreich verglichen, du kannst sie hier nachlesen. Aus meiner Sicht kommt man hierzulande um Flatex nicht herum, ich bin selbst seit Jahren zufriedener Kunde dort: Keine Depotgebühren, günstige Gebühren, riesige Auswahl. Neobroker mögen zwar ein ansprechenderes User interface und noch günstigere Gebühren haben, Stand November 2022 ist jedoch keiner dieser neuen Broker steuereinfach und somit ein No-Go für mich.
Wer seine Aktien und ETFs bei einem steuereinfachen Broker besitzt, muss sich grundsätzlich nicht weiter um seine Steuern kümmern. Der Broker führt bei realisierten Gewinnen die KESt. automatisch an das Finanzamt ab und ist auch verpflichtet, auf seiner Plattform einen Verlustausgleich abzuwickeln. Das bedeutet, dass Verluste mit anderen positiven Einkünften desselben Jahres verrechnet werden. Oder anders gesagt, dass du beim Realisieren von Verlusten bereits bezahlte KESt (aus realisierten Gewinnen) zum Teil rückerstattet bekommst.
Solltest du Depots bei mehreren steuereinfachen Brokern besitzen, so erfolgt KEIN Verlustausgleich zwischen den Brokern.
Als Fazit kannst du dir merken: Steuereinfachen Broker auswählen und das Thema Steuern ist erledigt (es gibt Ausnahmen, die die „normale“ Anlegerin aber nicht betreffen). Solltest du keinen steuereinfachen Broker verwenden, wende dich bitte an deinen Anbieter. In den FAQs ist meistens beschrieben, wie dieser mit dem Thema Steuer umgeht und wo du die notwendigen Reports für die Steuererklärung erhältst.
Steuersoftware für Kryptowährungen
Steuereinfache Broker gibt es für Wertpapiere, aber (noch) nicht im Bereich der Kryptowährungen (soll in Österreich 2024 soweit sein). Einige Unternehmen haben genau das frühzeitig erkannt und sich der Lösung dieses Problems verschrieben. Seit Jahren gibt es daher unzählige Anbieter für eine Steuersoftware zur Berechnung der Kryptogewinne. Die Durchführung ist dabei recht simpel: Man sucht sich eine passende Steuersoftware anhand der unterstützten Broker bzw. Exchanges aus und bindet seinen Anbieter, bei dem man seine Kryptowährungen liegen hat, mittels Schnittstelle (API) an. Die Steuersoftware hat damit automatisiert und immer up-to-date Einblick in alle Transaktionen und kann darauf basierend die Steuer berechnen.
Bitpanda und Blockpit
So viel zur Theorie. Wie sieht das nun bei mir konkret aus? Wie ihr wisst, nutze ich Bitpanda als Broker für meine Kryptowährungen. Bitpanda ist im Mai 2022 eine Kooperation mit Blockpit eingegangen, wodurch es allen Bitpanda Nutzer:innen kostenlos möglich ist, sämtliche Dokumente zu erhalten, die sie für ihre Krypto-Steuererklärung brauchen. Wie du als Bitpanda User Blockpit an deine Depots anbindest, ist in diesem Blog beschrieben. Schlussendlich kannst du dir in Blockpit deine Steuern berechnen lassen, wobei die Transaktionen stets nach geltendem Gesetz eingestuft werden. Die Steuersoftware nimmt dir also seeehr viel Arbeit ab.
Als Ergebnis der Berechnungen erhältst du einen detaillierten Report in Form eines PDF.
Abführen der Steuer an das Finanzamt
Ein Punkt ist an dieser Stelle noch wichtig. Sollte dir der Report ausweisen, dass du steuerpflichtige Gewinne erzielt hast, sind diese im Zuge deiner Einkommenssteuererklärung anzugeben. Solltest du bisher eine Arbeitnehmerveranlagung durchgeführt haben, ist eine Umstellung auf die Einkommenssteuererklärung (zb via finanzonline.at) erforderlich. Blockpit hat dazu eine sehr genaue Anleitung auf ihrer Seite.
Fazit
Wer sich frühzeitig mit dem Thema Steuern beschäftigt, kann sich langfristig viel Arbeit ersparen. Ein steuereinfacher Broker für Aktien/ETFs und eine Steuersoftware für Kryptowährungen sind für mich die Basis, um den Aufwand und Ärger minimal zu halten. Zudem kommt dazu, dass man sich mit diesen Anbietern steuerrechtlich auf der absolut sicheren Seite bewegt. Steuereinfache Broker haben den Sitz in Österreich und sind für die korrekte Abführung der Steuern verantwortlich, der Steuerreport von Blockpit wird vom österreichischen Finanzamt anerkannt.
Wie sind deine Erfahrungen zum Thema Steuern? Nutzt du eine Steuersoftware? Handelst du deine Aktien bei Neobrokern?
Du willst einen Bitcoin Sparplan anlegen, dann mache das doch bei Bitpanda.
Ciao!